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Glanzpunkt: schönstes Nebelmeer

Hier vorerst nur die gänzlich unveränderten Original-Tagebuchaufzeichnungen:
30.08.1972 --> Hochkalter --> mit Charlie

Es ist Olympia in München.
Abfahrt 3.00 Uhr früh, sternklare Nacht,
4.50 Uhr Ankunft am Hintersee nach wenig Verkehr.
Abmarsch 5.00 Uhr, dichter Nebel, fast noch dunkel, nach 50 m links ab bei Tafel, steil aufwärts, bei breiter steiler Forststrasse kurze Orientierungsschwierigkeiten, dann längere Zeit in Kehren aufwärts, wieder dichter Nebel, sehr warm, Charlie bekommt Magenverstimmung, guter, aber steiler Weg, Pausen, zu nächsten Kehren direkt durch den Hochwald hinauf, sehr langsam, sehr warm, Wolken Nebel, von einem Jeep auf einer Lichtung überholt, wieder Pausen, Charlie geht’s schlecht, Denken schon ans Aufgeben, 1. Gegenverkehr, Schärtenalm 6.35 Uhr, kleine Dachreparatur, dann in Auf und Ab auf gutem Weg weiter, Nebel, feuchtnaß, links um Eck herum, ca. 1 Std. noch, notwendige Frühstückspause, werden von Einzelgängerin und Bergwanderpaar überholt. Dann weiter auf steilem Weg durch schönen Hochwald aufwärts, unter steiler geschichteter Felswand wieder dichter Nebel, In vielen kleinen Kehren dicht unter den Felsen aufwärts, davor schon sehr zutrauliche Gemsen, mit Mathematikgesprächen geht’s Charlie langsam wieder besser, öde ist der dauernde Nebel ringsum, kurz vor der Blaueishütte kommt uns der Hüttenwirt mit einem wuchtigen Arbeitspferd entgegen, Blaueishütte 8.15 Uhr, Nebel, warm, bei 2. Hütte sitzen die anderen Leute, kurze Rast, Wetterprognosen schlecht, meine Waden-Muskelverspannungen der letzten Tage sind doch sehr schmerzhaft und hinderlich, weiter durch den "Eisboden" auf gutem Weg, riesige Felsblöcke, abenteuerlich, aufwärts zu den Resten der alten Hütte, danach Wegteilung, Sonne kommt fast durch, ab jetzt bis zum Gipfel eine gute blaue Markierung, mühsames Krabbeln über Felsblöcke, dann viel loses Geröll mit abgetretenem Steiglein, steil, werden von Einzelgängerin überholt, Stimmen im Nebel,
Hochkalter-01 kleine Fotopause, Hochkalter-02 Sonne kommt allmählich vollkommen durch, Nebel unter uns, weiter streng bergauf, steiler hoher Plattenschuß, abschreckend, aber gute Griffe und Tritte, nicht sehr schwer dann schnell oben am Grat beim "Schönen Fleck". Pause. Irrer Ausblick auf eine glattes Wolkenmeer unter uns, das leicht auf und ab steigt. Herrlicher Regenbogen, so was Eindrucksvolles habe ich nicht oft gesehen, nach Fotos weiter am weglosen, aber gut gangbaren Grat bei wechselndem Sonne - Wolken Spiel, blockige flache Rinne, Hochkalter-03 nach rechts eine plattige Wandstufe mit Handeinsatz, nicht schwer, weiter am Grat über Schrofenstufen hinauf zum Rotpalfen, schöne, schaurige Sicht zum Blaueis mit seinem Restgletscher, steil, Pause, Fotos, schneller Anstieg am schmalen Grat, oben etwas schwieriger hinauf zum nahen Kleinkalter , gutgestufter Abstieg zur Scharte, kleine Pause auf Platte, beide wieder besser beieinander, 2 Leute oben am Gipfel, Rest-Zeitschätzung ziemlich falsch, trotz müder Beine, immer noch sehr warm, steile Schrofen dann hinauf zum Hochkalter-04 Hochkalter, 12.15 Uhr, Pause, Gipfelbuch-Eintrag, kurzes Schläfchen, endgültiger Nebeleinbruch, bald Nieselregen, es wird kalt, 13.30 Uhr Abmarsch bevor 2 Amerikaner mit Seilsicherung oben ankommen. Abstieg durch steile Geröllrinnen der schwachen roten Markierung ins Ofental nach, Nullsicht, Regen, nass, rutschig, einige kleine Verhauer, glückliche Querung nach links, einige Suchpausen, Brillenputzen, flach mit Einzelgänger zur Ofentalscharte , Weiterweg im Detail nicht zu sehen, wieder unangenehme Gerröllrinnen, dann bessere Geröllfelder, zaghafte Abfahrtsversuche, dichter Nebel und Regen, Markierung plötzlich ganz weg, Suche rechts vergeblich, zurück, Zehe verstaucht, tut höllisch weh, nochmals mit Glück heikle Querung über Felsabbruch aufs oberste Geröllfeld im Ofental , kleine Schneefelder, Abfahrten, kurze Pausen, ein kleines Steiglein beginnt, weiter Nebel und Regen, bessere Markierung, dann endlich Wiesen und Latschen, in vielen Kehren langwierig bergab, nichts zu sehen, Füße tun langsam weh, irrsinnig langer Abstieg auf besser werdendem Steig, hinein in die höhere Vegetationszone, bald Hochwald, Nebel zieht nach oben, aber Regen bleibt, langsam sehr müde, quälende Muskelschmerzen, langgezogene Quergänge, zum Schluß direkter zur Diensthütte , 16.30 Uhr,heilfroh unten zu sein, tiefe Wolken, Regen leichter, auf der Teerstrasse flach zur Maut-Sperre, übern Parkplatz und dann langwierig am Hintersee entlang zum Auto, nach gut 10 Stunden wieder zurück, Parkplatz 17.15 Uhr kurzes Gespräch mit kleinen Französinnen übers Sauwetter hier unten, erschöpft und müde. Heimfahrt bei Urlaubsverkehr auf der Autobahn, Unfall bei Hofolding, Zwangspause, Wetter war zuhause sonnig trocken.