Fussball war und ist ja die Sportart Nr.1 in Deutschland. Also spielten mein Freund Wolfe und ich natürlich auch Fussball bei uns zuhause im Hof und Garten. Ich stand dabei meist im Tor (= Wäschestange). Beliebt war auch, zum Ärger meines Vaters, das Torespielen auf die großen Garagentore. Während des Sportunterrichts am Gymnasium gab es nur sehr selten Fussballspiele. Weil ich ja alles im Sport versuchen wollte, liess ich mich Mitte der 60-er Jahre für ein paar Monate als Test-Mitglied beim Fussballverein SV Schwarz-Weiss München überreden. Aber ich fühlte mich sehr unwohl, denn ich war zwar sauschnell, aber mit der Fussballtechnik war es nicht weit her. Und als kleines Leichtgewicht wurde ich von den jugendlichen gegenerischen Verteidigern öfters unfair blockiert, bzw. einfach umgerannt. Frustierend. Als mir dann nach meinem einzigen Tor in einem offiziellen Ligaspiel von einem Zuschauer mit dem Hacklstecken auf den Kopf geschlagen wurde, war's das mit den Testspielen. Bestätigt wurde das auch kurz danach bei meinem letzten Besuch in einem Fussballstadion. Es war das Aufstiegsspiel des FC Bayern gegen Tasmania Berlin im 60-er Stadion. Das war eines der ersten Spiele des neuen jungen Mittelfeldspielers Franz Beckenbauer. Und wieder wurde ich auf der Stehtribüne von einem "Fan" grundlos angegriffen. Ich war sauer, und so wurde bei mir Fussball ein Leben lang mit Aggression und Unfairheit gleichgesetzt. Und das war's auch schon mit Fussball.
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